Der Jack Russell Terrier ist ein kleiner vielseitiger Spezialist, der sich außer zur Baujagd auch als vollwertiger Jagdgebrauchshund eignet.
In England, dem Mutterland fast aller Terrierrassen, wird der JRT schon immer als reiner Bauhund geschätzt und geführt.
Bei uns in Deutschland ist das ein wenig anders, da der JRT viele jagdliche Talente hat, die wir Jäger zu nutzen gelernt haben. Zu diesen Talenten zählt seine Apportierfreudigkeit, die ihn für die Federwild- und Haarwildjagd anbietet. Natürlich kann ein Terrier von dieser Größe keinen ausgewachsenen Fuchs bringen, aber das verlangt auch niemand von ihm. Mit Haarwild bis zu einer Größe eines mittleren Hasen hat der JRT kaum Probleme.
Dann ist da noch die immense Wasserfreudigkeit des JRT, die sich bei der Wasserjagd auf Enten mehr als bezahlt macht. Bei dieser Jagdart zeigt der JRT seine große Passion, bei der auch seine gute Nase gefragt ist. Der JRT ist im Wasser ein sehr ausdauender und zuverlässiger Stöberer, was bei der Jagd auf Wasserwild sehr wertvoll.
Als weiteres Talent muss man seine gute Nase und den absoluten Spurwillen erwähnen. Der JRT eignet sich aufgrund dieser Eigenschaften sehr gut für Totsuchen und Nachsuchen auf Niederwild. Der JRT hat zwar die Schärfe, um krankes Wild zu stellen und nieder zu ziehen, aber nicht die nötige Masse, deswegen sollte man den JRT auch nur auf Hochwild führen, wenn man sich sicher sein kann, dass es eine Totsuche ist.
Der Jack Russell Terrier gehört zu den klügsten Terrier, was besonders bei Drückjagden zu sehen ist. Im allgemeinen ist es so, dass sich der JRT nicht in ein ausgewachsenes Wilschwein verbeißt, solange er alleine ist. Erst wenn genug Hunde vor Ort sind, wird gehalten. Hierbei ist zu beachten, dass der JRT so gut wie nie in den Berein des Gewaffs kommt, dadurch ist das Verletzungsrisiko sehr gering. Auch ist es so, dass der JRT meistens 200-300 Meter von seinem Hundeführer entfernt jagd und von Zeit zu Zeit eben diesen kontaktiert. Dieses hat den Vorteil, dass man recht schnell an den Sauen ist, wenn die Hunde ein Stück gestellt oder gebunden haben.
Auch zeichnet den JRT sein Findenwillen aus, der eine erfolgreiche Drückjagd fast schon garantiert. Der JRT ist entgegen vielen Behauptungen kein Raufer, was er in den vielen Jahren, die er hierzulande bei Drückjagden geführt wird, bewiesen hat. übrigens ist seine Farbe sehr nützlich, denn die Verwechslung mit einem Wilschwein ist dadurch ausgeschlossen.
Die eigentliche Königsklasse eines Erdhundes ist natürlich die Bauarbeit, und eben diese Arbeit ist es, die dem Jack Russell Terrier voll im Blut liegt. Der Jack Russell Terrier unterscheidet sich in seiner Arbeitsweise von den anderen Terrierrassen ganz enorm, da er nicht über soviel blinde Schärfe verfügt wie vergleichbare Rassen. Der Jack Russell Terrier gilt als Gentleman unter den Terriern, weil er sich nicht sofort mit dem Fuchs verbeißt, sondern Laut gebend vorliegt und kurze heftige Attacken gegen den Fuchs fährt. Dieses bringt den Fuchs relativ schnell zum Springen. Es gibt einige Linien, die nur vorliegen und verbellen, diese Hunde sind für die Baujagd in England gezüchtet, da es dort als Sport angesehen wird, den Fuchs oder Dachs auszugraben. Bei uns ist auch das ein wenig anders, da hier nur in Ausnahmefällen gegraben wird. Zum einen ist es meistens Winter, wenn die Baujagd betrieben wird, und durch den gefrorenen Boden ist das Ausgraben des Baues sehr schwierig, zum anderen zerstört man dadurch den Bau. Auch hier ist die weiße Fellfarbe wieder sehr von Vorteil, da der Fuchs so gut wie nie weiß ist.
Durch jahrelange selektive Leistungszucht haben wir den Jack Russell Terrier, wie wir ihn hier in Deutschland brauchen, gefestigt.
Der Jack Russell Terrier wird seit mehr als 150 Jahren rein für die Jagd gezüchtet, und ist bis zum heutigen Tag von der reinen Schönheitszucht verschont geblieben.
Unser Verein und unsere Züchter haben es sich zur Aufgabe gemacht, diesen vielseitigen Spezialisten so zu erhalten, wie er schon immer war.
Wir züchten nicht nach dem Parson Russell Terrier Standard, der die Größe auf 33 cm bei der Hündin und 35 cm beim Rüden festlegt, sondern nach dem Standard des Jack Russell Terrier Club of GB, der bereits 1974 in GB von erfahrenen Berufsjägern und Terriermännern niedergeschrieben wurde. In diesem Standard darf der Hund, egal ob Hündin oder Rüde, 25,4cm – 38,1 cm groß sein. Der JRT muß, egal ob klein oder groß, immer gleich aufgebaut sein. Ein kleiner JRT muß so aussehen, wie eine kleine Kopie eines großen JRT.
Unser Zuchtstandard ist ein reiner Arbeitsstandard, der aus den Anforderungen an den JRT bei der Jagd entstanden ist.